Fragen und Antworten zum Freiwilligendienst
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Was ist ein Freiwilligendienst? Wo kann ich den machen? Was ist der Unterschied zwischen FSJ und BFD? Hier findest du Antworten auf diese und andere häufig gestellte Fragen zu den Freiwilligendiensten im Bistum Osnabrück!
Freiwilligendienste bzw. soziale Dienste sind Bildungs- und Orientierungsangebote. Hauptsächlich junge, aber auch ältere Menschen sammeln hier Erfahrungen im sozialen Bereich. Viele sind dabei zum ersten Mal berufstätig. Die Freiwilligen können sich praktisch erproben und persönlich entwickeln. Dabei werden sie von erfahrenen Fachkräften in den Einsatzstellen begleitet. Zusätzlich tauschen sich die Freiwilligen in Seminaren aus und erfahren dabei viel über soziale Arbeit.
Eine Übersicht über die Angebote der Arbeitsstelle Freiwilligendienste gibt es hier.
Unter dem Dach der Arbeitsstelle Freiwilligendienste gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sich zu engagieren. Es gibt das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD), die in der Regel ein Jahr dauern. Einen Bundesfreiwilligendienst können auch Menschen machen, die älter als 27 Jahre sind (BFD 27+). Wer eher eine kürzere Beschäftigung sucht (3, 6, 7, 8 oder 9 Monate), kann sich im Kurzzeitfreiwilligendienst engagieren. Wer ins Ausland möchte, ist beim Au Pair oder bei den Freiwilligen Diensten im Ausland (FDA) richtig. Du weißt noch nicht, welcher Dienst für dich der Richtige ist? Dann nutze den Dienstfinder auf der Startseite!
Das FSJ ist das klassische Angebot eines einjährigen Freiwilligendienstes in einer sozialen Einrichtung mit entsprechender pädagogischer Begleitung (Seminare und Bildungstage). Dieses Angebot richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren und existiert seit über 50 Jahren. Im Bistum Osnabrück werden dafür 180 verschiedene Einsatzstellen angeboten. Es gibt Taschengeld und einen Verpflegungskostenzuschuss, außerdem werden die Sozialversicherungsbeiträge übernommen. Alle wichtigen Infos zum FSJ bekommst du hier!
Eine besondere Form des FSJ ist das FSJ24, bei dem sich junge Menschen für 24 Monate zu einem sozialen Dienst verpflichten. Weitere Infos dazu gibt es hier!
Den Bundesfreiwilligendienst gibt es deutschlandweit seit 2011, seit dem Ende des Zivildienstes. Für alle, die jünger als 27 Jahre alt sind, ist der BFD identisch mit dem FSJ: ein in der Regel einjähriges Angebot in einer sozialen Einrichtung mit entsprechender pädagogischer Begleitung. Auch für den BFD bietet das Bistum Osnabrück 180 Einsatzstellen. Es gibt Taschengeld und einen Verpflegungskostenzuschuss, außerdem werden die Sozialversicherungsbeiträge übernommen.
Für Menschen über 27 Jahren ist der Bundesfreiwilligendienst auch in Teilzeit möglich. Pädagogische Begleitung in Form von Besuchen in der Einsatzstelle und Bildungsseminare finden ebenfalls statt.
Die gesetzliche Grundlage von FSJ und BFD ist sehr ähnlich. In beiden Fällen geht es um Hilfstätigkeiten im sozialen oder pflegerischen Bereich. Auch Seminartage gibt es in beiden Diensten. Im Bistum Osnabrück werden Bundesfreiwilligendienstleistende und FSJler*innen auch gleich bezahlt. In beiden Fällen wird die Sozialversicherung zu 100 Prozent von den Einsatzstellen getragen.
Der größte Unterschied zwischen den beiden Dienstformen ist, dass den Bundesfreiwilligendienst auch Personen absolvieren können, die älter sind als 27 Jahre. Einen kleinen Unterschied gibt es auch in der Vertragsgestaltung. Außerdem ist das FSJ, weil es das schon über 50 Jahre in Deutschland gibt, ein richtige "Marke", die vielen Arbeitgebern bekannt ist. Der BFD muss sich erst noch etablieren.
Im Jahr 2016 hat das Bistum Osnabrück zum ersten Mal den Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug angeboten. Diese spezielle Dienstform richtet sich sowohl an Geflüchtete als auch an Freiwillige, die in der Flüchtlingshilfe tätig sind. Auch wenn zum Ende des Jahres 2018 die offizielle Förderung des Programms ausgelaufen ist führt das Bistum Osnabrück dieses Angebot fort.
Genaue Informationen zu den Rahmenbedingungen des BFDmF in verschiedenen Sprachen gibt es hier:
Arabisch
Deutsch
Englisch
Farsi
Französisch
Somali
Ansprechpartner für diesen Bereich ist Jan Zander:
Der Kurzzeitfreiwilligendienst richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene. Dieser Dienst ist zeitlich flexibel gestaltet. Die Einsatzdauer kann von 3, 6, 7, 8 bis zu 9 Monaten variieren. Einsatzstellen sind soziale Einrichtungen im Bistum Osnabrück. Es gibt Taschengeld und pädagogische Begleitung in Form von Seminaren und Besuchen in der Einsatzstelle. Weiter Infos zum Kurzzeitfreiwilligendienst findest du hier!
Die Freiwilligen Dienste im Ausland werden seit 1999 vom Bistum Osnabrück angeboten. Es werden jährlich ca. 30 Stellen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Russland besetzt. Das Programm wendet sich an junge, kirchlich engagierte Menschen, die ein Jahr freiwillig und unentgeltlich in einem sozialen oder pastoralen Projekt im Ausland mitarbeiten und mitleben wollen. Wer sich für einen Freiwilligen Dienst im Ausland interessiert, sollte sich etwa ein Jahr vor der geplanten Ausreise bewerben. Wie das geht und was ihr sonst noch wissen müsst, steht hier!
Ein Au Pair-Jahr ist genau das Richtige für alle, die gerne ein Jahr im Ausland verbringen und in einer Familie mitleben möchten. In der Familie gehört Kinderbetreuung und Hausarbeit zu den Aufgabe eines Au Pairs. Die Arbeitsstelle Freiwilligendienste bietet die Vermittlung von Au Pair-Aufenthalten im europäischen Ausland an. Um diesen Dienst anzutreten, musst du mindestens 18 Jahre alt sein und Grundkenntnisse der jeweiligen Landessprache beherrschen. Alles weitere zum Thema erfährst du, wenn du hier klickst!
Einen Freiwilligendienst kann jede*r leisten, der oder die die neunjährige Schulpflicht erfüllt hat und mindestens 16 Jahre (für Dienste im Inland) bzw. 18 Jahre (für Dienste im Ausland) alt ist und Lust und Zeit hat, sich sozial in einer gemeinnützigen Einrichtung zu engagieren. Der Schulabschluss spielt dabei keine Rolle. Vorherige Erfahrungen im ehrenamtlichen Bereich können hilfreich sein, sind aber nicht notwendig.
Zwar handelt es sich bei den sozialen Diensten um Freiwilligendienste, allerdings stehen die Freiwilligen am Ende des Monats nicht mit leeren Händen da. Beim BFD und FSJ bekommen sie aktuell 160 Taschengeld und einen Verpflegungskostenzuschuss von 263 (Stand 01/2021). Entweder gibt es diese 423 am Ende des Monats komplett aufs Konto oder ein Teil des Geldes wird mit den Mahlzeiten oder einer ggf. gestellten Unterkunft verrechnet und die Freiwilligen können in ihrer Einsatzstelle mitessen oder bekommen einen Schlafplatz gestellt. Im Kurzzeitfreiwilligendienst gibt es ein Taschengeld von 250 pro Monat. Die Angaben beziehen sich auf einen Vollzeitdienst, bei Teilzeitbeschäftigung reduziert sich die Höhe entsprechend. Für die Auslandsdienste gelten spezielle Regeln.
Seniorenheime, Krankenhäuser, Kindertagesstätten, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen aller Altersstufen, Bildungshäuser, Einrichtungen der Jugendhilfe, Kirchengemeinden, Mutter- und Kind- Einrichtungen, Einrichtungen für Menschen in besonderen Lebenslagen (z.B. Psychiatrie, Wohungslosenhilfe, Suchthilfe) - die Einsatzstellen sind vielfältig, genau so wie die Stellenprofile. So kann beispielsweise ein Dienst im Krankenhaus vom Einsatz auf einer Station (Pflege), über Hol- und Bringedienste, Patiententransportdienst, Mitarbeit im Labor bis hin zu Fahrdiensten oder Hausmeistertätigkeiten reichen.
Genauere Informationen zu den verschiedenen Einsatzstellen erhältst du im Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen, Bewerbungsmöglichkeiten und Ansprechpersonen findest du im jeweiligen Bereich der Freiwilligendienste – dafür einfach hier klicken!
In diesem How-to-bewerben-Video kannst du dich über den Bewerbungsprozess informieren.
Anschauen, bewerben, Alltagsheld werden!
Bereits seit Herbst 2014 vergeben das Bistum Osnabrück und der Caritasverband jedes Jahr Stipendien für Freiwillige. Gefördert und begleitet werden pro Jahrgang bis zu 20 Personen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Bistum absolviert haben.
Das Stipendium richtet sich sowohl an Auszubildende als auch Studierende in verschiedenen Bereichen (z.B. Pflege, Medizin, Erziehung, Pädagogik, Soziale Arbeit, Theologie, Psychologie, Wirtschaft, Verwaltung), die sich nach erfolgreichem Abschluss eine Anstellung beim Bistum Osnabrück oder bei der Caritas vorstellen können. Neben einer finanziellen Unterstützung (300 monatlich für Studienberufe und 150 monatlich für Ausbildungsberufe) wird auch eine weitergehende Begleitung während der Ausbildung bzw. des Studiums durch persönliche Gespräche und Bildungsseminare angeboten.
Freiwillige aus dem aktuellen Jahrgang können sich für das Stipendium bewerben. Weiterführende Informationen findest du hier.
Die Arbeitsstelle Freiwilligendienste berät und informiert zu allen Fragen rund um die Freiwilligendienste im Bistum Osnabrück. Sie bündelt in gemeinsamer Trägerschaft des Bistums Osnabrück und des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück alle Dienstformen unter einem organisatorischen Dach. So können die Möglichkeiten und Ressourcen der einzelnen Dienste optimal zusammen gebracht und die Angebote koordiniert werden.
Außerdem koordiniert sie als Träger die Seminare und die pädagogische Begleitung für die Freiwilligen und steht dir jederzeit als Beratungsstelle zur Verfügung – die Kontaktdaten findest du hier!